OKTOBER 2020 – FIPS-NEWS NR. 23: Demokratie stärken, Rechtsextremismus und Rassismus bekämpfen

Editorial Angesichts des sich seit Jahren und Jahrzehnten immer weiter ausbreitenden Rechtsextremismus und Rassismus in Wort und Tat bis hin zu Morden haben am 28.9.2020 über 30 zivilgesellschaftliche Organisationen in Hessen 10 Forderungen vorgetragen, wie die politische Ebene nicht nur in Worten, sondern mit ernsthaften Maßnahmen gegen Rechtsextremismus und Rassismus vorgehen sollte. FIPS hat diese „Forderungen an die hessische Landesregierung“ mit unterzeichnet. Diese Forderungen nach Reaktionen der politischen Ebene ersetzt jedoch nicht den öffentlichen gesellschaftlichen Protest und Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Ganz zentral ist die Solidarität, die Anteilnahme und der Zusammenschluss mit all denjenigen, gegen die die Rechtsextremisten und Rassisten Hass sähen, Hetze verbreiten und mit Gewalt und Morden vorgehen. So waren etwa die Kundgebungen in Hanau und Frankfurt am Main am 22.08.2020 ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit den Opfern und Angehörigen des mörderischen rassistischen Anschlags in Hanau am 19.2.2020. FIPS und Wilde Rose e.V. haben in Hanau und Frankfurt daher an beiden Orten das unten wiedergegebene Flugblatt verteilt. Mit Zivilcourage, selbstbestimmt und mit Mut „nein“ sagen, über Rechtsradikalismus und Rassismus aufklären, auch im Alltag rechtsradikale und rassistische Auffassungen nicht dulden, Opfern von rassistischen Attacken beistehen, – es gibt viele Möglichkeiten solidarisch zu handeln. „Gerade die Bereitschaft, mit […]

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Einladung zur Herbstakademie 2020

Wilde Rose e.V. und FIPS laden ein zur Herbstakademie 2020 neuer Zeitraum: Freitag, den 25. September – Samstag, den 03. Oktober Die Herbstakademie ist ein Treffen Interessierter, die selbstorganisiert sich über aktuelle emanzipatorische gesellschaftliche, ökonomische und politische Themen austauschen und einige Tage miteinander in Solidarität und in der Natur treffen wollen. Willkommen sind Jung und Alt. Jede*r der kommt, kann sich mit eigenen Workshops, Vorträgen, Diskussionen, Freizeitaktivitäten, usw. einbringen. Jede*r entscheidet selbst, wann er anreisen möchte. Es gibt keine Verpflichtung, den gesamten Zeitraum teilzunehmen. Das Tagungshaus ist in diesem Zeitraum „offene Hütte“. Bisher werden folgende Aktivitäten angeboten: Vortrag und Workshop zu der aktuellen journalistisch-wissenschaftlichen Debatte über die Zusammenhänge von Postkolonialismus und von „Israel-Kritik“ mit Antisemitismus. Dia-Show zu einer internationalen Jugendbegegnung in Argentinien und Chile Ende der 80er Jahre und Infos zur damaligen politischen Lage in Argentinien und Chile. Vortrag und Diskussion zum Thema „Aktualität der Forderung nach Reparationen und Entschädigungen für die Verbrechen NS-Deutschlands an den Völker Europas“. Vortrag zu „Prototypen in der Produktentwicklung“. Workshop zu Liedern aus emanzipatorischen internationalen Bewegungen. Diskussion: „Ist Jugendgruppenarbeit in Jugendverbänden noch zeitgemäß?“ – Vorstellung einer Jugendgruppenarbeit in Frankfurt in den 1980er Jahren an Hand von Dokumenten und Berichten. Diskussion über antirassistischen Kampf angesichts des […]

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September 2020 – FIPS-NEWS Nr. 22: Zu den antiklerikalen und antifeudalen Rebellionen im Hochmittelalter in Süd-, West- und Mitteleuropa – Teil 2

Heute sind all diese über 300 Jahre andauernden Klassenkämpfe, die im Hochmittelalter eine gesamteuropäische Ausbreitung hatten, weitgehend in Vergessenheit geraten. Erst der Deutsche Bauernkrieg im 16. Jahrhundert findet in Verbindung mit der Reformation Luthers heute noch Beachtung. Es zeigt sich, dass all jene, die das Hochmittelalter als die Zeit der Minne verherrlichen, aber auch all jene, die es als dunkles Zeitalter, ohne bedeutende Klassenkämpfe ansehen, Unrecht haben.

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Demonstration am 20.8.2020 in Hanau 6 Monate nach dem rassistischen Anschlag: Erinnerung – Gerechtigkeit – Aufklärung – Konsequenzen!

Wilde Rose e.V. und FIPS unterstützen die Demo am 22.8.20 um 13 Uhr in Hanau-Kesselstadt vom Kurt-Schumacher-Platz zum Freiheitsplatz 1. Sechs Monate nach dem 19.2.20: Erinnerung – Gerechtigkeit – Aufklärung – Konsequenzen ! Aufruf der Hinterbliebenen zur Demonstration und Kundgebung Samstag, 22.8. 2020 um 13 Uhr / Hanau-Kesselstadt vom Kurt-Schumacher-Platz zum Freiheitsplatz Am 19. August wird es sechs Monate her sein, dass ein Rassist mit seinen tödlichen Schüssen unsere Herzen gebrochen und unsere Leben, unsere Familien und unsere Stadt zerrüttet hat. Wir alle werden niemals so leben wie zuvor und nichts und niemand kann wiedergutmachen, was geschehen ist. Niemand kann Ferhat, Fatih, Gökhan, Kaloyan, Mercedes, Vili, Nesar, Hamza und Sedat ins Leben zurückrufen. Wir, die Angehörigen der Opfer; die Überlebenden und Betroffenen; das Institut für Toleranz und Zivilcourage – 19. Februar Hanau e.V. und die Initiative 19. Februar Hanau rufen gemeinsam zur Demonstration und zum Gedenken auf: In Hanau am 22.8.2020, dem Samstag nach dem 19. August. Wir erfahren nach und nach, was vor dem 19. Februar passierte, welche Warnungen nicht ernst genommen wurden und dass viele Polizisten – vor allem in Kesselstadt – seit Jahren lieber unsere Kinder und Freunde schikanieren, statt ihrer Pflicht nachzukommen, Nazis die Waffen wegzunehmen […]

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1. August 2020 – FIPS NEWS Nr. 21: Zu den antiklerikalen und antifeudalen Rebellionen im Hochmittelalter in Süd-, West- und Mitteleuropa – Teil 1

Die Rebellionen gegen ungerechte soziale, ökonomische und politische Verhältnisse und gegen die sie rechtfertigende christliche Theologie und Kirche waren im Hochmittelalter in Europa und auch in damaligen deutschen Ländern weit verbreitet. Aufgrund geschichtlicher Unkenntnis und Ignoranz werden die Klassenkämpfe und die organisierten politischen Revolten der armen Bevölkerung in den europäischen Ländern im Hochmittelalter heute jedoch häufig geleugnet.

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FIPS NEWS Nr. 20 – Juli 2020: Black-lives-matter – protest gegen rassismus und rassistische Polizeigewalt

Editorial Am ersten Juni-Wochenende gingen in deutschen Städten mehr als hundertausend Menschen auf die Straße und schlossen sich der mittlerweile weltweiten Bewegung BLACK-LIVES-MATTER an. Sie demonstrierten gegen Rassismus und rassistische Polizeigewalt. Drei Aktivistinnen, die an den Protesten in Bremen, Leipzig und München teilnahmen, berichten unter: https://taz.de/Black-Lives-Matter-Demos/!5689380/ „Die Polizei übt das staatliche Gewaltmonopol aus. Wenn Polizistinnen und Polizisten dabei die ihnen gesetzten Grenzen überschreiten, handelt es sich um Polizeigewalt. (…) Auch in Deutschland sind Opfer von rassistischer Polizeigewalt zu beklagen. Kommt es zu Verfahren gegen Polizeibeamte, werden diese oft eingestellt. Korpsgeist und abgesprochene Zeugenaussagen können dafür ein Grund sein. Opferanwälte berichten zudem häufig von Gegenanzeigen, sobald sich Betroffene juristisch wehren.“ (Quelle: https://taz.de/Schwerpunkt-Polizeigewalt-und-Rassismus/!t5008089/). In diesem Zusammenhang schrieb die Kolumnistin, Redakteurin und Aktivistin Hengameh Yaghoobifarah die taz-Kolumne „Abschaffung der Polizei: All cops are berufsunfähig“. Damit schaffte sie sich nicht nur Freunde. Im Internet folgten wüste Beschimpfungen. Von der Polizeigewerkschaft wurde sie wegen Volksverhetzung angezeigt. Horst Seehofer wollte als Bundesinnenminister ebenfalls Anzeige erstatten, rückte wohl auf Grund der breiten Solidarität mit Yaghoobifarah davon jedoch ab. Über Verlauf, Inhalt und Hintergründe dieser Auseinandersetzung und über die Solidarität mit Yaghoobifarah möchten wir in dieser FIPS NEWS Nr. 20 informieren. 26. Juni 2020 Dr. Peter Milde Black […]

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FIPS NEWS NR. 19: Krisenintervention und Suizidprävention bei Gefangenen – Dokumente Teil 4

Editorial In FIPS NEWS Nr. 19 beenden wir vorerst die Informationen über die Personzentrierte Krisenintervention und Suizidprävention bei suizidgefährdeten Gefangenen. Zu unterschiedlichen Aspekten unseres Konzepts der personzentrierten Sozialpädagogik und Kunsttherapie mit Suizidgefährdeten befinden sich in den Ausgaben von FIPS NEWS Nr. 1, 2, 6, 7, 10, 11 und 18 weitere Artikel. Die Fotos in diesem FIPS NEWS wurden auf der Vernissage der Ausstellung „Verschlossene Welten“ in der Karmeliter-Kirche in Mainz am 15. September 2018 aufgenommen, in der von suizidgefährdeten Gefangenen in den Behandlungsgruppe gezeichnete und gemalte Bilder ausgestellt wurden. Die Spiegelungen in den Fotos geben den Bildern einen einzigartigen, surrealistischen Ausdruck. Es handelt sich um private Fotos. 1.6.2020 Dr. Peter Milde Interview mit der Gruppenleiterin, Kunstdesignerin und Künstlerin Eva Leitschuh über ihre Erfahrungen in der Krisenintervention von Gefangenen Wie läuft so eine Gruppensitzung ab? Ich komme morgens in den Raum, die Gefangenen kommen, wir begrüßen uns und ich mache eine Blitzlichtrunde: „Wie geht’s Ihnen?“ Ich bin sensibel dafür, wer was besprechen muss. Manche haben ein großes Redebedürfnis und Manche sind eher die Stillen. Ich sorge dafür, dass diese auch zu Wort kommen. Dann fangen wir mit dem Malen an. In der Gruppe können wir auch, Gott sei Dank, Kaffee oder […]

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Mai 2020 – Fips News Nr. 18: Personzentrierte Krisenintervention und Suizidprävention mit Gefangenen – Dokumente Teil 3

Editorial: Wir setzen in diesem FIPS NEWS Nr. 18 die Informationen über die Personzentrierte Krisenintervention und Suizidprävention bei suizidgefährdeten Inhaftierten in hessischen Gefängnissen fort. Zu unterschiedlichen Aspekten unseres Konzepts der personzentrierten Sozialpädagogik und Kunsttherapie mit Suizidgefährdeten befinden sich in den Ausgaben von FIPS NEWS Nr. 1, 2, 6, 7, 10 und 11 weitere Artikel. Die Fotos in diesem FIPS NEWS wurden auf der Vernissage der Ausstellung „Verschlossene Welten“ in der Karmeliter-Kirche in Mainz am 15. September 2018 aufgenommen, in der von suizidgefährdeten Gefangenen in den Behandlungsgruppe gezeichnete und gemalte Bilder ausgestellt wurden. Die Spiegelungen in den Fotos geben den Bildern einen einzigartigen, surrealistischen Ausdruck. Es handelt sich um private Fotos. 1.5.2020 Dr. Peter Milde Selbsttötung in der Untersuchungshaft verhindern Leider hat sich in der Untersuchungshaft der sogenannte Behandlungsvollzug bisher kaum durchgesetzt. Dies ist ein schwerwiegender Mangel, denn Suizidversuche treten während der Untersuchungshaft viel häufiger auf als während der Strafhaft. Besonders häufig ist das in den ersten drei Monaten der Haft der Fall. Um Suizide in U-Haft zu verhindern, haben meine Mitarbeitenden und ich vor knapp zehn Jahren das Projekt „risk assessment“ (zu Deutsch: Risikoeinschätzung) an der JVA Weiterstadt eingeführt. Mit einem kunsttherapeutischen Ansatz sollen die Ressourcen der U-Häftlinge gestärkt werden, […]

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Einladung zur Herbstkonferenz:

Seminar zur politischen und gesellschaftlichen Bildung mit den Schwerpunkten: Austausch über Anti-Rassismus, Anti-Nazismus, Anti-Sexismus und Anti-Kapitalismus Erfahrungen mit der Selbstorganisation der Herbstakademie Erleben von Gleichberechtigung, Toleranz, Solidarität, Kreativität und Natur Teilnehmen können alle Menschen mit anti-rassistischer, anti-sexistischer und anti-nazistischer Gesinnung. Die Teilnehmer*innen werden die Herbstakademie inhaltlich und in der Organisation des Zusammenlebens weitgehend selbständig organisieren. Ziel ist der Austausch über Gegenwartsproblemen und über die Ziele und Wege einer antirassistischen, antinazistischen, demokratischen und ökologischen Entwicklung der Gesellschaft. Die Zielgruppe sind junge bis ältere Menschen. Wir wollen integrativ und interkulturell arbeiten. Die Herbstakademie versteht sich als ein ganzheitliches Angebot: Wir wollen nicht nur theoretisch über gesellschaftliche Fragestellungen diskutieren, sondern auch gemeinsam kreativ-praktisch tätig sein und etwas für unsere körperliche Fitness tun. Hierfür steht der Sternenhof im Zeitraum vom 19.09. – 03.10.2020 zur Verfügung. Die Herbstakademie lebt von den Angeboten und Interessen ihrer Teilnehmenden. Wer sich also mit einem eigenen Angebot (sei es Vortrag mit Diskussion, Workshop oder Freizeitaktivität) oder zu den bereits vorgeschlagenen Themen mit einbringen möchte, sollte dies bitte möglichst frühzeitig und mit Angabe des Datums, wann dies stattfinden kann, mitteilen, damit dies in der Erstellung des Programmablaufs aufgenommen werden kann. Die Teilnehmenden entscheiden selbst, wann sie an-, bzw. wieder abreisen, […]

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FIPS NEWS Nr. 17: Solidarität mit den Opfern von Rassismus und Rechtsextremismus

Editorial Rassismus und Rechtsextremismus haben sich in Deutschland im letzten Jahrzehnt ausgebreitet und neu formiert. Doch auch der anti-rassistische und anti-nazistische Widerstand hat sich verstärkt, wie die breite Solidarität mit den Opfern der rassistischen Morde in Hanau zeigt. Doch die Zustimmung von ca. einem Fünftel der deutschen Bevölkerung zu rassistischen und rechtsextremistischen Anschauungen und die Existenz einer geschulten und organisierten rechten Elite, die auf die Machtergreifung abzielt, zeigt auch, die Schwierigkeiten des Kampfes gegen Rassismus und Rechtsextremismus. 1.4.2020 Dr. Peter Milde Solidarität mit den Opfern des rassistischen Anschlags in Hanau am 19.2.2020 Die Saat Jahrzehnte langer rassistischer und anti-muslimischer Hetze gegen Migrantinnen und Geflüchtete ging auch am 19.2.2020 in Hanau auf. Ein Täter ermordete neun Menschen aus rassistischen und völkischen Motiven. Ferhat Unver, 22 Jahre, ist ein Kind kurdischer Eltern. Er ist in Deutschland geboren und aufgewachsen und hat seine Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur abgeschlossen. In der Türkei ist er nie gewesen. Sein Großvater kam als Arbeiter nach Deutschland. Er traf sich oft mit seinen Freunden in der Arena Bar, wo er von dem Rassisten erschossen wurde. Mercedes Kierpacz, 35 Jahre, ist deutsche Staatsbürgerin und Angehörige der nationalen Minderheit der Roma. Sie hat am Tatabend in der Arena Bar […]

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