FIPS-NEWS Nr. 6: Personzentrierte Krisenintervention und Suizidprävention mit Gefangenen – Dokumente Teil 1

Editorial In FIPS NEWS Nr. 1 und FIPS NEWS Nr. 2 wurde anlässlich zweier Ausstellungen von Bildern von Gefangenen die Suizidprävention im Gefängnis vorgesellt. In dieser und weiteren Ausgaben von FIPS NEWS werden Dokumente  unseres Konzepts der  „Personzentrierten Krisenintervention und Suizidprävention mit  Gefangenen“ veröffentlicht. Die  auf diesem Konzept basierende Arbeit mit Untersuchungsgefangenen begann 2006 in der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt und wurde ab 2012 in der Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main I fortgesetzt. 2016 wurde das Konzept auch in der Frauenanstalt in Frankfurt am Main implementiert. Von Beginn an waren wir bemüht in selbstorganisierten Supervisionen unsere Arbeit zu reflektieren, zu evaluieren und unser Konzept weiter zu entwickeln. Außerdem haben wir nach unseren Möglichkeiten die Öffentlichkeit über die Lage inhaftierter Untersuchungsgefangener und die Suizidgefährdung im Gefängnis informiert, da das Leben der Gefängnisinsassen weitgehend unbekannt und durch Vorurteile geprägt ist. Auch unsere Öffentlichkeitsarbeit hat zur Entwicklung unseres Konzepts beigetragen, da wir damit eine Möglichkeit hatten, unsere Erfahrungen auszuwerten und darzustellen. Die nun veröffentlichten Dokumente über diese Arbeit zeigen, wie sich das personzentrierte Konzept und die therapeutische Arbeit mit suizidgefährdeten Gefangenen entwickelt haben. Wir möchten hiermit auch in der Debatte über die therapeutische Arbeit mit Gefangenen einen Beitrag leisten. Krisenintervention und Suizidprävention bei neu inhaftierten Untersuchungsgefangenen […]

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FIPS NEWS Nr. 5: Lernen aus der Geschichte der Juden auf Korfu für den Kampf gegen Judenfeindschaft heute

Editorial Anschläge auf Synagogen, judenfeindliche Schmierereien an Wohnhäusern und Mahnmalen, direkte Angriffe gegen Jüdinnen und Juden, judenfeindliche Beleidigungen und als Anti-Zionismus getarnte Judenfeindschaft nehmen derzeit in Deutschland landesweit zu. Diese Judenfeindschaft fügt sich ein, in eine in der Bevölkerung sich ausbreitenden Stimmung gegen als fremd und andersartig stigmatisierte Menschen. Die Ausgrenzung funktioniert auf vielen Ebenen in Deutschland wieder, seien es Menschen anderer Religion, anderer Hautfarbe, anderer Ethnie oder anderer sexueller Orientierung. Es scheint als hätten große Teile der deutschen Bevölkerung aus der Diskriminierung, Ausgrenzung und Vernichtung angeblich Fremder und angeblich Andersartiger in NS-Deutschlands nichts gelernt oder wollten daraus nichts lernen. Die ideologische Verwandtschaft mit den sich heute überlegen fühlenden Deutsch-Völkischen über Menschen anderer ethnischer Abstammung, anderer Religionen, usw. ist verblüffend. Die Methode der generalisierten Verleumdung funktioniert ebenfalls wieder im breiten Maßstab: Es wären die Juden, die Zionisten, die angeblich im Geheimen die Finanzen und die Geschicke der Welt dirigierten. Oder: Die Muslime wären angeblich gewalttätig, frauenfeindlich, demokratiefeindlich oder gar minderwertig. Wenn wir uns in diesem Newsletter mit der Geschichte der Juden auf der griechischen Insel Korfu befassen, könnte man meinen, wir wären geschichtsversessene Spezialisten. Dem ist aber keinesfalls so. Warum? Wir dürfen Geschichte nicht allein als etwas Vergangenes betrachten. Wir […]

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FIPS NEWS Nr. 4: „fridays for future“ – Zur ökologischen Krise unserer heutigen Gesellschaft

Editorial „Schulstreik für das Klima“. Greta Thunberg im August 2018 vor dem schwedischen Parlament in Stockholm. Vor den Parlamentswahlen im Sommer 2018 begann Greta Thunberg ihren „Schulstreik für das Klima“. In Katowice rief sie die Schülerinnen und Schüler weltweit immer freitags zum Schulstreik auf. Das Aufbegehren gegen die ökologische Krise unserer Gesellschaft hat einen neuen Namen: fridays for future. Angesichts der globalen ökologischen Krise ist mit fridays for future eine Jugendbewegung entstanden, die mit radikalen Inhalten und frechen Formen provoziert und herausfordert. Diese Bewegung steht – wie sie selbst sagt – mit  ihrem Protest erst „am Anfang“. Was uns an ihr begeistert, ist ihre Offenheit, Beharrlichkeit und ihre Denkfreiheit. Wir sind solidarisch mit dieser Bewegung und möchten daher sechs öffentliche Reden von Greta Thunberg, der schwedischen Aktivistin, die diese Bewegung auslöste und die durch ihre Kenntnisse, ihre Integrität und ihren Einsatz zu Recht Beispiel gebend für diese Bewegung steht,  in dieses Newsletter aufnehmen. Außerdem geben wir Auszüge des Aufrufs „Streikt mit uns!“ von Fridays for Future und der Erklärung von Intellektuellen und Wissenschaftlern hierzu vom 23. Mai 2019 wieder. Beide rufen zu einem weltweiten Streik am 20. September 2019 auf. Am Freitag, den 19. Juli wird eine Kundgebung von fridays […]

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FIPS Mitteilung Nr. 1 vom Juni 2019

FIPS Mitteilungen informieren über Veranstaltungen, Aktivitäten und Veröffentlichungen. Inhalt von Mitteilungen Nr. 1 23. Juni 2019 – Klassik gegen Rechts: Lesung aus dem Tagebuch von Mosche Flinker (ermordet in Bergen-Belsen 1945) + Klavierkonzert + Ausstellung. 10. Juli 2019 – Fachvortrag zu Trauer nach Suizid. Deutsch-griechisches Theaterprojekt „Waldeck goes Korfu“: Auf der Burg Waldeck/Kastellaun vom 10.-18.8.19 und in Korfu vom 4.-13.10.19. 28. August 2019 – „Ein Mann namens Ove“ – Vorführung des schwedischen Films mit anschließender Diskussion über den suizidalen Ove. September / Oktober 2019 – „Entdecke Dich und die Insel“: Feldenkrais auf Korfu. Klassik gegen Rechts – Lesung, Konzert, Ausstellung Veranstalter: Die Cavalerotti – das KulturNetzWerk e. V. Datum:             Sonntag, den 23. Juni 2019, 17:00 Uhr  Ort :                 Evangelische Limesgemeinde Schwalbach, Ostring 15  „Himmel voll Blut“  Lesung aus dem Tagebuch des Mosche Flinker (geboren am 9.10.1926 in Den Haag und ermordet im Jan. 1945 im KZ Bergen-Belsen). Mosche Flinker schrieb sein Tagebuch im Versteck in Brüssel vom 24.11.1942 – 6.9.1943. Aus dem Tagebuch lesen Hans- Joachim Übelacker und Rainer Hauptmann, Mitglieder der Theatergruppe „Die Schwalbacher Schwalben“.  Es spielt Anastasia Churbanova  auf dem Klavier Werke von:  Johannes Brahms, Alexander Skrjabin, Claude Debussy, Johann-Sebastian Bach, Frédéric Chopin und Domenico Scarlatti.  Begleitend zur Veranstaltung werden ausgestellt: Bildvariationen […]

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FIPS NEWS Nr. 3: Die Rolle Deutschlands im 2. Weltkrieg in Griechenland

Editorial In mehreren, künftig erscheinenden Newslettern wird sich FIPS – News auch mit dem Themenkomplex der Verbrechen NS-Deutschlands und der NS-Wehrmacht in Griechenland befassen. Die Beschäftigung mit diesem Themenkomplex entstand und entwickelte sich in der politischen Bildungsarbeit mit griechischen und deutschen Jugendlichen in Seminaren und Jugendbegegnungen, die die „Wilde Rose e.V. – Interkulturelles Jugendnetzwerk“ in Griechenland und in Deutschland veranstaltete. In diesem Zusammenhang entstand der nachfolgende Artikel „Die Rolle Deutschlands im 2. Weltkrieg in Griechenland“, der erstmals in „Wilde Rose Blätter“, Ausgabe 003/2016, veröffentlich wurde. Der Artikel war auch eine Reaktion darauf, da sich in den Seminaren und Jugendbegegnungen herausstellte, dass – neben aktuellen Problemen in den Beziehungen beider Völker – die nicht aufgearbeiteten und nicht gesühnten Verbrechen NS-Deutschlands und der NS-Wehrmacht im 2. Weltkrieg in Griechenland ein gewichtiges Hindernis für ein wertschätzendes und solidarisches Miteinander der Jugendlichen beider Länder darstellen. Die Kriegsverbrechen und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit während der NS-Besatzung in Griechenland dürfen in der Bildung und Erziehung nicht weiter vergessen, verdrängt, verleugnet und verschwiegen werden. Sie gehören in das Bewusstsein der Bevölkerung und insbesondere der jungen Generation, denn diese kann die bisher abgelehnte Verantwortung für die Schuld der Großväter und Väter übernehmen und Versöhnung herstellen, indem sie […]

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FIPS NEWS Nr. 2 Kunsttherapie zwischen Kunst und psychisch Kranken

Einladung an alle Interessierte: In der Nacht der Museen am 11. Mai 2019 werden von 19 – 2 Uhr im Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main, Breite Gasse 28, u.a. folgende zwei  Ausstellungen zu sehen sein: Editorial Die Krise unserer heutigen „zivilisierten“ Gesellschaft ist allgegenwärtig. Sie umfasst alle unsere Lebens-, Arbeits- und Kulturbereiche. In diesem Newsletter wollen wir bezugnehmend auf die obigen Ausstellungen uns einem Aspekt dieses Themas annähern. Gerade in der rapiden Zunahme der diagnostizierten psychischen Erkrankungen in Deutschland zeigt sich eine der Facetten der Krise unserer Zivilisation.  Innerhalb von 10 Jahren (von 2005 – 2016) erhöhte sich die Anzahl junger Menschen mit psychischen Erkrankungen um 76%. 2018 waren in Deutschland 25% aller jungen Menschen im Alter von 18 – 25 Jahren (das  sind 1,9  Millionen) wegen Depressionen, Angststörungen und Panikattacken in ärztlicher Behandlung. Psychische Erkrankungen sind bereits die zweithäufigste Diagnosegruppe bei Krankschreibungen (BKK Gesundheitsreport 2019, http://www.bkk-dachverband.de). Innerhalb von 24 Jahren (von 1996 – 2018) nahmen psychische Erkrankungen als Ursache für Frühverrentung von 17,8% auf 43% zu (DRV Bund, Rentenversicherung in Zeitreihen). Wir nehmen diese gesellschaftliche Entwicklung und die obigen aktuellen Ausstellungen zum Anlass, um in FIPS NEWS Nr. 2 einen Einblick in unser Verständnis von und unsere Praxis […]

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FIPS NEWS Nr. 1 Personzentrierte Krisenintervention und Suizidprävention mit Inhaftierten

Ausstellung in Mainz Sept. – Nov. 2018 Inhalt: Editorial Mit dieser Ausgabe von FIPS NEWS wollen wir über unsere Ausstellung „Verschlossene Welten“ von September bis November 2018 in der Karmeliterkirche in Mainz informieren. Die Ausstellung zeigte Bilder und Zeichnungen aus dem Leben – allerdings einem ganz besonderen Leben, einem Leben hinter Gittern. Doch wer würde mit zartfarbenen Aquarellen, verspielten Abstraktionen oder mit vor Angst erstarrten Gesichtern, die mit Acrylfarben auf Leinwand gebannt wurden, rechnen?  So weit reicht der Spannungsbogen der gezeigten Arbeiten. Die Bilder entstanden in einer vom Dipl. Sozialarbeiter Dr. Peter Milde geleiteten therapeutischen Behandlung in den Justizvollzugsanstalten Weiterstadt und Frankfurt am Main, die mit kunst- und sozialtherapeutischer Hilfe neu inhaftierte Untersuchungsgefangene dabei unterstützt, mit der neuen Situation im Gefängnis zurecht zu kommen. Denn von heute auf morgen im Knast zu sein, das verkraften viele nicht alleine – ohne Kontakt zur Frau, zu den Kindern oder zu Freunden. Angst vor der Zukunft, die nagende Schuld und Scham und das bei oft 20 Stunden allein in der Zelle, da sind Lebenskrise und Suizidgedanken nicht fern. Ca. 40 % der inhaftierten Männer haben in den ersten zwei Wochen der Inhaftierung Suizidgedanken. Im Gefängnis sind Suizide zu Beginn der Inhaftierung und in […]

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Frankfurter Institut für Personzentrierte Sozialpädagogik und Sozialpolitik

FIPS versteht sich dem von Carl R. Rogers (1902 – 1987) begründeten Personzentrierten Konzept der Beratung, Therapie und gesellschaftlichen Handelns verpflichtet. Personzentrierte Sozialpädagogik ist Begleitung im therapeutischen Prozess, wenn interpersonelle Erfahrungen zu Inkongruenzen, Entfremdungen oder gar psychischen Erkrankungen geführt haben. FIPS entwickelt, begleitet und informiert über personzentrierte sozialpädagogische Konzepte und Projekte. Personzentrierte Sozialpolitik ist Kultur- und Gesellschaftskritik an gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Zuständen, die Entfremdung, Inkongruenzen und psychische Krankheiten erzeugen. FIPS unterstützt daher soziale, pädagogische, ökologische und politische Theorien, Aktivitäten und Bewegungen, die den nach Selbstverwirklichung strebenden Menschen in Einklang bringen mit einer humanistischen solidarischen Gesellschaft.

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